Subjektive und objektive Schwierigkeit
Über das Thema Schwierigkeitsgrade (Skala weiter unten auf der Seite) oder Schwierigkeit einer Wanderung oder Bergtour gib es immer wieder Diskussionen.
Das liegt meist daran, dass die Schwierigkeit einer Wanderung von vielen Wanderern sehr subjektiv und dadurch unterschiedlich eingeschätzt wird.
Der Hauptgrund darin liegt in der unterschiedlichen Erfahrung und Kondition der Teilnehmer einer Gruppe.
Für Wanderer die vor allem im Flachland wandern, das dort durchaus regelmäßig tun und Strecken von 10 bis 15 Kilometer überwinden und meinen sie währen gut trainiert, gibt es aber oft schon, bei zwar kurzen aber etwas steileren Aufstiegen, Probleme. Auch wenn die gesamte Tour kaum 350 Höhenmeter überwindet, finden manche Wanderer diese Tour schon schwierig.
Zum anderen gibt es viele Wanderer die regelmässig in den Alpen wandern und dort fast immer zwischen 600 und 1000 Höhenmeter hinter sich bringen. Diese finden wiederum die vorher beschriebene Tour mit nur guten 350 Höhenmetern als sehr leicht.
D.h. wir sprechen über die gleiche Tour und von der einen Gruppe wird diese als recht schwierig befunden und von der anderen Gruppe als recht einfach.
Um nun zu versuchen eine objektive Bewertung in das ganze Thema zu bringen gibt es von den verschiedensten Institutionen, Alpenverein, Wandervereine oder auch verschiedene Wanderreiseveranstalter die unterschiedlichsten Bewertungskategorien für Wanderungen.
Das Problem dabei ist, dass es keine einheitliche Bewertung gibt. Eine Tour die der Schweizer Alpenverein in die unterste, leichteste, Stufe einstuft ist bei einem Wanderverein schon vielleicht im mittleren oder gar oberen mittleren Schwierigkeitsbereich.
Schwierigkeitsgrade von Bergwegen in den Alpen
Wie schon angesprochen gibt es leider auch keine einheitliche Klassifizierung von Wanderungen in den Alpen.
Die Einteilung der Schwierigkeitsgrade unterscheidet sich teilweise erheblich.
Hier gibt es weitere Infos dazu.
Schwierigkeitsgrade unserer Wanderungen
Unsere geführten Wanderung auf Gran Canaria sind im allgemeinen im leichten bis mittleren Schwierigkeitsbereich. Es muss aber schon dazu gesagt werden, dass wir Bergwandern. Das ist nicht zu verwechseln mit Spazierengehen. Es geht beim Wandern auf Gran Canaria in den meisten Fällen nicht auf 2 Meter breiten Waldwegen entlang ohne Steigung sondern meist schon auf Wanderwegen und Pfaden die auch mal steiniger sein können.
Ich habe unsere Wandertouren in 5 Schwierigkeitsstufen eingeteilt. Beginnend mit Stufe 1, leicht, bis 5 schwere Wanderung.
Abgesehen davon habe ich bei jeder unserer geführten Wanderungen nochmal die einzelnen Schwierigkeiten heraus gestellt, die evtl. nicht in das Schema passen.
Diese Schwierigkeitsstufen haben wenig mit der Einteilung der SAC Skala zu tun die viel höher, vom Anspruch, angesetzt ist.
Erläuterung Gehzeit und Höhenmeter
Kurz vor den Kategorien noch eine kurze Erklärung von zwei Bergriffen die dort vor kommen.
Gehzeit einer Wanderung: Als Gehzeit gilt die reine Zeit in Bewegung ohne jegliche Pausen zum Trinken, Essen oder Verschnaufen.
Das ist auf jeden Fall zur Gesamtzeit zu unterscheiden. Wer z.B. mal mit einem genauen Wander-GPS gewandert ist, welches recht häufige Wegepunkte setzt, wird feststellen, dass man bei einer ganz normalen Wanderung doch sehr oft stehen bleibt. Da kommen bei einer Gesamtzeit von 4,5 Stunden durchaus eine reine Gehzeit von nur 3 Stunden, oder weniger, heraus. Da sagen viele Leute immer wieder; „aber wir haben doch nur eine Pause von 45 Minuten gemacht, wo kommen denn die 1,5 Stunden Pause her?“. Das liegt einfach daran, dass man doch recht oft stehen bleibt, zum Schauen, Verschnaufen, Trinken usw. Wer viel fotografiert bekommt oft noch längere Pausenzeiten zusammen.
Da diese Pausenzeiten doch individuell sehr verschieden sind, werden diese nicht mit eingerechnet. Deshalb braucht man auch mit unterschiedlichen Gruppen immer unterschiedliche Gesamtzeiten für die gleiche Wanderung.
Höhenmeter einer Wanderung: Die auf einer Tour zu überwindenden Höhenmeter sind ein wichtiger Faktor für die Schwierigkeit einer Tour. Die bei uns angegebenen Höhenmeter sind die akkumulierten, gesamten Höhenmeter die auf einer Tour zurück gelegt werden. Bei Rundwanderungen sind es immer die gleichen Höhenmeter rauf wie runter. Die Genauigkeit liegt so bei +/- 15-20 Metern.
Schwierigkeitsgrade beim Wandern/Bergwandern
Schwierigkeit 1; leichte Wanderungen
Touren mit einer Gehzeit von bis zu 3 Stunden. Auf der Wanderung gibt es nur geringe Auf- und Abstiege, so vielleicht bis 200 Höhenmeter. Die Wanderstrecke verläuft auf ebenen Wegen oder breiten Wanderpfaden ohne steile Aufstiege.
Schwierigkeit 2; leicht bis mittlere Wanderungen
Wandertour mit einer Gehzeit von 3-4 Stunden. Auf und Abstiege bis 400 Höhenmeter. Die Tour verläuft auf guten Wanderwegen wo aber auch schon mal ein paar Steine liegen können. Auf geeignetes Schuhwerk ist zu achten weil man mit nicht rutschfester Sohle oder wenig Erfahrung bergab schon mal ausrutschen kann.
Schwierigkeit 3; mittelschwere Wanderungen
Wanderungen mit einer Gehzeit von 4-5 Stunden, mit Auf- und Abstiegen bis zu 600 Höhenmeter. Wegebeschaffenheit kann schon etwas schwieriger sein, z.B. schmalere Pfade. Für regelmässige und trainierte Wanderer mit mittlerer Kondition geeignet.
Schwierigkeit 4; mittel bis anspruchsvolle Wandertouren
Touren mit einer Gehzeit von 5-6 Stunden mit Auf- und Abstiegen von 600-700 Höhenmeter. Die Wege sind anspruchsvoller, wie schmale Pfade oder auch mal ein trockenes Flussbett entlang. Es wird eine gute Kondition und Wandererfahrung vorausgesetzt.
Schwierigkeit 5; anspruchsvolle Wanderungen
Das sind schon durchaus gute Bergtouren, mit Gehzeiten von 6-8 Stunden und Höhenunterschieden von bis zu 1000 Meter rauf und runter. Das ist etwas für erfahrene Wanderer mit guter Kondition, Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit.
Technische- und konditionelle Schwierigkeit beim Wandern
Leider gibt es auch Mischformen.
Wenn man es genau nimmt müsst man eigentlich das alles nochmals in technische und konditionelle Schwierigkeit unterteilen.
Es gibt ja Wege, die über längere Strecken führen, z.B. 20-25 Kilometer, dabei durchaus, in einer hügeligen Landschaft akkumuliert 800-1000 Höhenmeter überwinden, aber auf breiten und einfachen Waldwegen verlaufen. So eine Wanderung ist konditionell durchaus als schwer einzustufen aber technisch gesehen sehr leicht, da sie nur über breite Wanderwege verläuft.
Auf der anderen Seite gibt es Touren die nur 6-8 Kilometer lang sind, mit nur 200-300 Höhenmetern rauf und runter aber z.B. in einem Bachbett verlaufen wo immer mal ein paar grössere Steine oder Felsen überwunden werden müssen, wozu man auch schon mal die Hände benötigt. Diese Wandertour ist dann konditionell in der Kategorie leicht aber technisch gesehen schon recht schwierig.